Das Inselreich Indonesien mit mehr als 17.000 Inseln liegt zwischen Asien und Australien und erstreckt sich über gut 5.000 km entlang des Äquators. Mit über einer viertel Milliarde Einwohnern ist es nach China, Indien und den USA das viertbevölkerungsreichste Land der Erde. Geographisch und historisch bedingt leben hier viele unterschiedliche Volksgruppen verschiedenster Sprachen, Kulturen und Religionen zusammen. Vorherrschende Religion ist der Islam, aber es gibt auch hinduistisch und christlich dominierte Inseln und Gegenden. Der Staat ist säkular und man predigt und pflegt auch tatsächlich Toleranz gegenüber den jeweils anderen Religionen.
Hinzu kommen eine sehr abwechslungsreichen Geografie mit vielen Vulkanen, das tropische Klima mit entsprechend üppiger Vegetation und die artenreichste Unter-Wasser-Welt. Das alles macht aus dem Land ein extrem vielfältiges, exotisches und abwechslungsreiches Reiseziel.
Obwohl ich inzwischen schon 10 mal in Indonesien war fasziniert es mich jedes Mal aufs Neue, und immer wenn ich wieder aus Indonesien nach Hause komme bin ich voller Ideen und Wünsche was ich mir beim nächsten Besuch ansehen will.
Nachdem sich das Land von der Währungskrise 1998 erholt hat, und mehr noch seit Joko Widodo, meist kurz Jokowi und manchmal auch „der indonesische Barack Obama“ genannte Unternehmer 2014 Staatspräsident wurde, entwickelt sich Indonesien recht vorteilhaft, sowohl in politischer als auch wirtschaftlicher Hinsicht. Man rechnet sich aus, bis 2030 zur 6.-stärksten Wirtschaftsmacht aufzusteigen.
Tatsächlich verspürte ich bei meinen letzten 3 großen Reisen 2015 und 2016 eine Aufbruchsstimmung, die sich von der früheren Trägheit vieler Indonesier deutlich abhob. In einem Land, in dem die große Mehrheit der Bevölkerung buchstäblich von der Hand in den Mund lebt bedeutet das natürlich, dass in den nächsten Jahren viel von der Ursprünglichkeit verloren gehen wird – statt Wasserbüffel werden dann Traktoren die Reisfelder pflügen, noch mehr Regenwald wird weiteren Palmölplantagen weichen müssen, und statt kleiner Fischerboote mit 1 oder 3 Mann werden mehr moderne Kutter mit größerer Mannschaft, größerer Reichweite und Maschinen an Bord weiter aufs Meer hinausfahren und die Fischbestände plündern.
Daher kann ich nur empfehlen: besuchen Sie Indonesien möglichst bald!
Die Insel mit dem Regierungssitz und den meisten Einwohnern ist das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Landes. 130 Mio. Menschen leben hier, mehr als auf jeder anderen Insel weltweit! Die Bevölkerungsdichte ist mit über 1000 Einwohner pro Quadratkilometer eine der höchsten der Welt. Da wundert es nicht dass es dort einige Megacities gibt wie man sie eher in China oder Indien vermuten würde. Der Großraum Jakarta ist mit rund 30 Mio Einwohnern sogar der weltweit zweitgrößte Ballungsraum.
Am interessantesten auf Java sind aus touristischer Sicht 2 Regionen:
Yogyakarta selbst wird oft als das kulturelle Zentrum des Landes bezeichnet. In der Umgebung findet man beeindruckende alte Tempel, die bekanntesten sind der Prambanan (hinduistisch) und der Borobudur (buddhistisch).
Zudem liegt Yogya, wie es umgangssprachlich abgekürzt wird, am Fuße des höchst aktiven und unberechenbaren Vulkans Merapi.
In der weiteren Umgebung bietet auch das Dieng Plateau zahllose Fotomotive, zudem zeichnet es sich wegen seiner Höhenlage auf rund 2000m durch ein mildes Klima aus.
Am bekanntesten sind hier sicherlich der Vulkan Ijen mit seinen Schwefelquellen und -Feuern,
…und das Bromo-Tengger-Semeru Massiv mit mehreren aktiven Vulkanen. Die urweltliche Landschaft lässt einen unwillkürlich an Jurassic Park denken.
Am äußeren nordöstlichen Abhang des Massivs gibt es einen Wasserfall, der sich tief in das Vulkangestein eingeschnitten hat:
In den Nationalparks Meru Betiri und Alas Purwo kann man mit etwas Geduld und Glück exotische Vögel und Meeresschildkröten bei der Eiablage am Strand beobachten und fotografieren.
Im west-östlichen Insel-Bogen, der von Sumatra im Westen über Java bis Alor kurz vor Australien reicht, ist Bali die nächste Insel östlich von Java.
Im Gegensatz zu Java, das vorwiegend muslimisch geprägt ist, ist Bali immer noch überwiegend hinduistisch, auch wenn wegen dem anhaltenden wirtschaftlichen Erfolg Balis immer mehr Moslems aus anderen Teilen der Republik nach Bali ziehen.
Wegen der vielen, fast allgegenwärtigen, kleinen und großen Tempel wird Bali auch „Insel der Götter“ genannt. Vielfach liest man auch Bali sei in der Südsee, aber ein Blick auf die Weltkarte zeigt: das stimmt nicht.
Bali hat in Indonesien mit Abstand die beste touristische Infrastruktur, einige Gegenden im Süden erinnern inzwischen schon ein wenig an Touristen-Hochburgen wie Mallorca oder Gran Canaria. Das hat den Vorteil, dass man dort Hotels findet die tatsächlich den besten internationalen Standards entsprechen, und Restaurants die nicht nur indonesische sondern auch westliche Speisen und Getränke in großer Auswahl, im Idealfall sogar geniale Fusion-Küche bieten. Es lässt sich sehr gut leben in Bali!
Es werden vielerlei Freuzeit-Aktivitäten (oh, ein Freu-dscher Tippfehler 🙂 ) angeboten…
unter vielen anderen auch Tauchen.
Zwar bietet Indonesien noch bessere Tauch-Destination als Bali, aber nirgends sonst gibt es ein derart breites Angebot von Tauchbasen mit Tauchguides, die ihre Tauchgründe kennen wie ihre Westentaschen und den Tauchern all die exotischen Tiere aus den nassen Biotopen hautnah zeigen.
Wie auf allen Inseln des Bogens gehören auch auf Bali Vulkane zum ganz alltäglichen Landschaftsbild.
In einigen Gegenden gibt es malerische Reisterrassen, überhaupt ist das Landschaftsbild auf Bali vielerorts ausgesprochen lieblich.
Kurzum, es gibt sehr viele gute Gründe Bali zu besuchen!
sieht auf der Landkarte mit seinen 4 langen Armen fast wie ein Krake aus. Angesichts der geographischen Verzweigungen ist es kein Wunder dass man vor Ort vielerlei verschiedene Landschaftstypen und Kulturen findet.
Der Südwesten – Sulawesi Selatan oder kurz Sulsel – wird wirtschaftlich und verkehrstechnisch dominiert von der Hafenstadt Makasar (früher auch mit 2 s geschrieben), die zeitweise auch Ujung Pandang genannt wurde (daher das Flughafen-Kürzel UPG).
Makasar ist eine lebhafte Hafenstadt mit langer Kolonial-Vergangenheit. Viel ist davon aber nicht mehr zu sehen. Gut, wer noch nie sowas gesehen hat, für den mag Fort Rotterdam einen Besuch wert sein, ich fand es aber nicht so interessant. Neben den zahlreichen anderen exotischen Attraktionen die Sulawesi bietet wirkt dieses Fort und Museum doch ziemlich blass. Obwohl es das Einfallstor für alle Touristen ist, die sich Südsulawesi und das Torajaland ansehen, kommen nur wenige in die Stadt. Wer sich die Zeit nimmt, hat Gelegenheit die authentische Erfahrung einer normalen indonesischen Hafenstadt und lokalem Wirtschaftszentrum zu machen, die selbstbewusst und vom Tourismus weitgehend unbeeinflusst ihrer Wege geht.
An der Uferpromenade gibt es zahllose Essensstände wo man gegrillten Mais oder gegrillte Bananen mit Schokosoße und Käse kriegen kann, oder leckere frische Fruchtsäfte. Sehr beliebt ist z.B. Avocadosaft mit Kakao – die Indonesier lieben es eben üppig.
Der Tempe-See bei Sengkang ist ein sehr fruchtbares Biotop – vielerlei Vögel profitieren davon,
und natürlich auch die Menschen. Einige leben auf schwimmenden Häusern auf dem See.
Neben der hier gezeigten traditionellen Art zu fischen werden am Tempe-See auch etwas raffiniertere betrieben.
Ganz im Süden von Sulawesi, an einem Strandabschnitt beim Örtchen Tanah Beru, werden bis zum heutigen Tag nach althergebrachten Methoden von kleinen Handwerker-Teams Holzschiffe gebaut, wie man sie in allen Häfen des Archipels sieht, sogar in Jakarta.
Teilweise erreichen diese Schiffe beachtliche Größen und können große Mengen Güter transportieren.
Diese Bauart ist keine Nostalgie sondern einfach eine Methode, aus Materialien der Region Produkte herzustellen, die benötigt werden und im lokalen Kontext auch wettbewerbsfähig gegen modernere, aber eben auch teurere Schiffstypen sind.
Große Maschinen sieht man kaum, das können sich die Leute hier nicht leisten. Eine Motorsäge (vom deutschen Hersteller Stihl!) wird dagegen gerne genommen. Wie man sieht kann man damit auch kurvige Balken schneiden.
Auch wenn heutzutage zunehmend Maschinen verwendet werden bleibt immer noch eine Menge mühsamer Handarbeit zu erledigen, bis so ein Schiff vom Stapel rollt.
Die bekannteste Touristen-Attraktion in Sulawesi ist sicherlich das Toraja-Land. Die Torajas haben einen ganz eigenen Stil Häuser und Dörfer zu bauen.
Sie sind seit etwa 100 Jahren überwiegend Christen, pflegen aber weiterhin ihren alten Totenkult, nach dem Verstorbene je nach sozialem Stand ein angemessenes Begräbnis mit einer großen Feier und vielen Opfergaben erhalten müssen.
Ungewöhnlich sind die Friedhöfe – es sind vertikal in Felswände gehauene Höhlen, vor denen in kleinen Balkonen sog. Tautaus über die Toten wachen, geschnitzte Ahnenfiguren.
Das Toraja-Land liegt im bergigen Inselinneren, wo auch Landschafts- und Naturfotografen zahlreiche Motive finden.