Drachenfrucht Mangostane Mango Papaya Kokosnuss Banane Mandarine Rambutan Duku Sternfrucht Tamarella Guave Pomelo Passionsfrucht Durian Salak Jackfruit Sirsak
Entlang touristisch interessanter Strecken auf Bali, und genauso natürlich auch auf Märkten, die von vielen Touristen besucht werden*, sieht man häufig Verkaufsstände wo vielerlei Sorten Obst angeboten werden. Etliche der hier häufig anzutreffenden Sorten kennen wir in Europa auch, ein paar sind aber bei uns eher selten zu sehen.
Hier sehen wir in der oberen Reihe v.l.n.r. Pomelo, Mandarinen (2 x), Passionsfrüchte, 2 x Bananen (vermutlich verschiedene Sorten), Mandarinen, andere Passionsfrüchte, Mandarinen, nochmal Passionsfrüchte und Pomelo.
In der mittleren Reihe sind Drachenfrüchte, Tamarella (auch Tamarillo oder Baumtomate genannt, obwohl es definitiv keine Tomaten sind), Sirsak, eine andere Sorte Passionsfrüchte, Mandarinen, Rambutan, Mandarinen (3 x, verschiedene Arten), Bananen, Pomelo.
Unten sind ganz links Durian zu sehen, gefolgt von Mangostane, Mandarinen, Tamarella, Guaven, Salak (auch bekannt als Schlangenhautfrucht), Mandarinen, Passionsfrüchte und Mangostane.
* dagegen findet man Obststände mit derart breitem Angebot auf ursprünglichen Märkten in der Provinz, die nicht oder kaum von Touristen besucht werden, nur selten, da die Händler oder Bauern hier meist nur die selbst angebaute Ware anbieten, und damit meistens nur wenige Sorten.
Drachenfrucht / Pitaya
In Südost-Java, nicht weit vom Strand Pulau Merah, sah ich neben der Straße Drachenfrüchte angeboten.
3 kg für 10.000 Rupies, das sind rund 0,70 €. Bei uns sieht man sie vereinzelt auch schon mal, allerdings meistens die Sorte mit weißem, schwarzgepunkteten Fruchtfleisch. Sie wird auch Pitahaya genannt, in Indonesien wird das dann auf Pitaya verkürzt.
Beim Weiterfahren konnte ich dann auch sehen wie Drachenfrüchte angebaut werden. Das ist sehr aufwending:
Die Drachenfrüchte sind Kakteenfrüchte, ähnlich den Kakteenfeigen, die der ein oder andere vielleicht von den Kanarischen Inseln kennt. Im Gegensatz zu den (wilden) Feigenkakteen wächst diese Art Kakteen nicht von allein in die Höhe, deswegen werden immer 3 Setzlinge an ein etwa 1,5 m hohes Stütz-Stämmchen gebunden.
Wenn ich richtig gesehen habe sind das abgeholzte Maniok-Bäumchen, die dann auch wieder wurzeln und ausschlagen. Nach einiger Zeit – wie lange weiß ich nicht, vermute aber dass es in den Tropen, auf gutem Boden und mit entsprechender Bewässerung nicht sehr lange dauert – sieht das dann so aus:
Wenn man’s nicht besser wüsste könnte man es auch für einen völlig verwilderten Garten halten, aber das ist eine Drachenfrucht-Plantage. Wie man sieht treiben die Maniok-Bäumchen auch aus – ob sie dann auch wieder ihre typischen, stärkehaltigen Knollen bilden und die dann auch ausgegraben und gekocht oder frittiert werden habe ich leider versäumt zu fragen, könnte ich mir in Indonesien aber gut vorstellen.
Da dran wachsen dann die Drachenfrüchte:
Bisher hatten mich die Pitahayas, wie die Drachenfrüchte auch genannt werden, geschmacklich nicht so recht überzeugt – auch die nicht, die ich anderswo in Asien schon probiert hatte. Aber nachdem ich jetzt direkt im Anbaugebiet war musste ich dann doch nochmal eine probieren. Und hier schmeckte sie in der Tat so süß, saftig, aromatisch und lecker wie sie aussah.
Später, in Bali, habe ich dann wieder mal Drachenfrucht gegessen – hier schmeckte sie wieder eher langweilig. Vermutlich muss sie von Ost-Java importiert werden, und damit die weichen Früchte nicht unterwegs schon vergammeln werden sie dann wohl – ähnlich wie Ware, die zu uns nach Europa gelangt – unreif geerntet. Aber als Deko für eine Mousse au Chocolat,
ein Früchtemüsli,
oder zum Mischen in einem Smoothie,
taugt sie wegen ihrer tollen Farbe allemal.
Meine Empfehlung ist auf alle Fälle: wer zufällig an derartigen Plantagen, Gärten oder direkt an Straßenständen vorbei kommt, wo Drachenfrüchte angeboten werden, sollte unbedingt eine oder auch mehrere kaufen. Eine bessere Chance den einmaligen, wahren Geschmack dieser Früchte kennenzulernen gibt es wohl nicht!
Mangostane
Für mich die leckerste Frucht, und ich weiß dass ich mit dieser Ansicht nicht alleine da stehe. Sie sieht äußerlich unscheinbar aus, …
aber so ein komplexes, intensiv fruchtiges Aroma kenne ich sonst von keiner anderen Frucht, …
… da können nicht einmal reife Mangos mithalten, und das obwohl die wirklich auch sehr lecker sind. Leider sind Mangostane nicht sehr haltbar und schon im Heimatland nicht billig. Das dürften wohl die Gründe sein, warum man sie bei uns nur recht selten angeboten sieht.
Mango
Haben in Indonesien ungefähr die Rolle die bei uns Äpfel haben. Sprich, sie sind mit das gewöhnlichste Obst. Sie werden nicht nur roh gegessen wenn sie reif und süss sind, sondern auch schon unreif mit Salz, Pfeffer oder Chili, und werden auch zum Kochen und für Salate verwendet.
Mangobäume können sehr groß und ausladend werden, darum werden sie auch als gern Schattenspender gepflanzt. In vielen Dörfern Asiens gibt es einen zentralen Platz mit einem großen Mangobaum, unter dem man sich trifft und mit den Nachbarn oder auch dem Kepala Desa (Bürgermeister) plaudert. Viele Indonesier haben auch einen Mangobaum im eigenen Garten, sogar mitten in der Stadt, wie hier in Yogya.
In der Saison sind daher Mangos fast allgegenwärtig, so dass kaum ein Indonesier Geld dafür ausgeben muss. Auch wer selbst keinen Mangobaum hat kann fast immer von irgend einem Nachbarn, Kollegen oder Freund welche umsonst kriegen. Das ist der Grund, warum man Mangos auf Märkten, wo nur oder fast nur Einheimische einkaufen, eher selten angeboten sieht – da fast jeder sie kostenlos kriegen kann, kann man kaum etwas damit verdienen.
Dagegen findet man auf Touristenmärkten inzwischen immer häufiger Mangos die genau so aussehen und schmecken wie die, die auch bei uns in Europa inzwischen zum Standard-Obst-Angebot sogar bei den Discountern gehören: groß, unreif-grün, hart, knackig, aber leider nicht sehr süß oder aromatisch. Die herkömmlichen einheimischen Sorten sind dagegen meist etwas oder sogar deutlich kleiner, eher gelb bis orange, weich, saftig und – wenn reif – sehr süß. Ähnlich wie bei Äpfeln gibt es auch von Mangos sehr viele unterschiedliche Züchtungen.
Papaya
Zum gängigsten und billigsten Obst gehört in Indonesien die Papaya. Die kennen wir inzwischen ja auch von unseren Supermärkten und Discountern, dort werden jedoch meist eher kleine Sorten angeboten, die leider auch oft unreif sind und kaum einen nennenswerten Eigengeschmack haben. Man kann daraus einen hervorragenden Som Tam machen – ein thailändischer, im Original sehr scharfer Salat -, aber als Frucht sind sie für sich allein nichts besonderes.
In Indonesien sehen Papaya oft so aus und wiegen bis 5 kg. In fast jedem Hotel sind sie zusammen mit Bananen und Wassermelone, seltener auch Ananas, auf dem Frühstücksbüffet zu finden. Auch wenn sie reif sind schmecken sie nicht überaus intensiv, aber wenn man sie mit ein wenig Limettensaft beträufelt doch recht gut. Aber selbst damit schmeckt die Papaya noch längst nicht so intensiv wie Mangostane, reife Guaven oder Drachenfrüchte. Es ist eine milde Frucht, die den Magen schonend füllt, ideal zum Frühstück. Die Kerne kann man weglassen oder mitessen. Sie haben eine ganz leicht abführende Wirkung, was mir unterwegs schon ab und zu geholfen hat.
Kokosnuss
Eine fast allgegenwärtige Frucht – wenn man sie denn so nennen will – sind Kokosnüsse. Flachlandgegenden in Meeresnähe sind in Indonesien häufig ausgedehnte Kokospalmenhaine oder -Plantagen.
Es sind hauptsächlich die Kokospalmen, die tropischen Traumstränden ihr typisches Flair verleihen.
Auf wenig befahrenen Straßen durch solche Kokosplantagen kann die Straße schon mal so aussehen –
weil gerade geerntet und die Palmen ausgelichtet werden.
Einheimische klettern ohne Hilfsmittel – fast wie Affen – die Palmen hoch,
nur mit einer Machete bewaffnet,
mit der sie die Kokosnüsse meistens gleich büschelweise abhacken, wie man hier sieht.
Man sollte da nicht direkt drunter stehen 😮
In Gegenden wo sauberes Wasser rar ist, sind Kokosnüsse immer eine gute Alternative. In grünen, jungen Kokosnüssen findet man bis über einen Liter Kokoswasser; wenn die – sehr robuste – Hülle aus festen grünen Kokosfasern unbeschädigt ist (und der Sturz aus 10 oder 15 m Höhe, den sie bei der Ernte erlebt, kann ihr in der Regel nichts anhaben), dann ist die Flüssigkeit im Inneren steril und kann bedenkenlos getrunken werden. Ungeöffnete Kokosnüsse halten sich auch ungekühlt sehr lange, obwohl sie gekühlt natürlich noch besser schmecken. Solange die Nuss unreif ist, hat das Kokoswasser wenig Eigengeschmack, und es gibt noch kein Fruchtfleisch oder nur eine dünne Schicht halbtransparenten „Puddings“,
aus dem sich erst mit zunehmender Reife nach und nach das Kokosnuss-„Fleisch“ entwickelt, wie wir es von reifen Kokosnüssen kennen.
Wenn man das Wasser ausgetrunken hat kann man den „Pudding“ oder das halb-feste Kokosfleisch auslöffeln. In Restaurants kriegt man dazu einen normalen Suppenlöffel aus Metall. In ländlichen Gegenden abseits touristischer Pfade, wo die Indonesier auch heute noch vorwiegend mit den Fingern essen und Besteck Mangelware ist, wird dazu mit der Machete von der Hülle der Kokosnuss eine Art Löffel abgespalten,
mit dem man das Fruchtfleisch von der Schale trennen kann.
Die Kokospalme ist eine der ältesten Kulturpflanzen, von der fast alle Bestandteile genutzt werden. Die Blätter bzw. Palmenwedel werden zu Matten aller Art verarbeitet; den Kokosbast, der sich bei Reifung aus der grünen Hülle entwickelt, kennen wir als Fußabstreifer, in Indonesien wird er getrocknet aber auch gerne als Feuerholz verwendet; er brennt wie Zunder. Die harte Kokosschale wird zu allen möglichen Gebrauchs- und Kunstgegenständen verarbeitet, oder zu einer sehr feinen, lang und langsam abbrennenden Holzkohle.
Die Stämme und der Bast, aus dem sich die jungen Blätter schälen,
werden als Baumaterialien verwendet.
Aus dem Fleisch der reifen Kokosnuss wird Kopra (Kokosflocken) gemacht, Kokosmilch, -sahne, -fett, -öl, Seife und andere kosmetische Produkte und Gebäck verschiedenster Arten. In der indonesischen Küche werden Kokosflocken sowohl für deftige Gerichte verwendet, z.B. gemischt mit chili-feurigem Mischgemüse, als auch für saftig-süße Nachspeisen. Auch Kokos-Sate – auf Spießen aus gespaltenem Zuckerrohr! – habe ich schon probiert.
Auf Banda hatte ich Gelegenheit, einmal von oben auf eine blühende Kokospalme zu schauen.
Banane
Zusammen mit Papaya und Wassermelone die häufigsten und am weitesten verbreiteten Früchte. Es gibt vielerlei Sorten:
Am besten schmecken meistens die winzigen Finger-Bananen, aber auch die großen Ambon-Bananen können sehr lecker sein. Bananen sind Grundnahrungsmittel, die nicht nur direkt als Obst gegessen werden, sondern auch gekocht, gebacken, frittiert …
und sogar gegrillt und dann Pisang Epe genannt werden, zu sehen im gleichnamig beschrifteten Fenster:
Das isst man dann mit Schoko-Soße und darüber geriebenem Käse!
Fortgesetzung folgt – irgendwann 😉
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